Zweithund mit Ersthund zusammenführenHeute ist endlich der Tag gekommen, an dem du deinen Zweithund mit nach Hause bringst. Dein Ersthund soll einen Freund bekommen, einen Sozialpartner. Aber, wie kannst du Ersthund und Zweithund am besten zusammenführen, damit sie sich aneinander gewöhnen?
Auch wenn du schon total aufgeregt bist und dich freust, bedenke, dass dein Ersthund vielleicht nicht so erfreut sein könnte. Ein Zweithund wird vom Ersthund nicht immer begeistert aufgenommen. Oft ist der erste Hund eifersüchtig auf den Zweithund.

Wie du Ersthund und Zweithund zusammenführst

Um Probleme, Streit und Eifersucht zwischen den Hunden von Anfang an zu vermeiden, gilt grundsätzlich: Die erste Hundebegegnung mit Artgenossen erfolgt draussen... auf neutralem Gebiet. Mindestens 1 km entfernt vom eigenen Haus. Mach das auch, wenn beide Hunde freundlich und entspannt sind. Geht erst einmal zusammen als Rudel spazieren. Vorsorgen ist immer einfacher als eine Katastrophe in den Griff zu bekommen.

Bei diesem ersten Spaziergang laufen die Menschen zuerst innen und die Hunde an den Aussenseiten. Das kann später variieren. Wenn es gut läuft und das Umfeld stimmt, könntest du die Hunde dann sogar freilassen.

Wasser stimuliert die Hunde

Zweithund zieht ein, Wasser verbindetDie Krönung wäre, wenn beide Hunde zusammen im Wasser planschen könnten. Denn Wasser neutralisiert die Gemüter. Lass die Hunde ein Dummie aus dem Wasser apportieren oder gehe selber mit ins Wasser. Das entspannt die Hunde. Danach geht ihr nach Hause. Sobald ihr dein Grundstück oder deine Wohnung betretet wird es spannend. Und ich gebe dir mal ein paar Beispiele wie du vorgehen kannst:

Der Zweithund betritt das Gebiet des ersten Hundes

Wenn ihr dein Grundstück oder deine Wohnung betretet ist auf alle Fälle der Hund vorn, der hier wohnt, bzw. schon länger hier lebt. Ich nenne ihn mal den Ersthund. Der neue… also der Zweithund geht hinter ihm hinein. Im günstigsten Fall gehst du mit dem Ersthund angeleint durch die Wohnung.

Der neue wird, auch angeleint, hinter ihm her geführt. 
So, als ob der Ersthund dem Zweithund die Wohnung zeigt. Lass dabei gerne ein paar Zimmer aus. Der Neue muss nicht gleich überall Zutritt bekommen. Du kannst auch den Ersthund ableinen und schaun was passiert. Postiert er sich vor einer Türe oder vor einem bestimmten Objekt?
Dann könnte der Zweithund in die Nähe geführt werden (hinter dem Menschen) und stehenbleiben… mit ca 1 Meter Abstand. Und jetzt muss solange gewartet werden, bis der Erste den Weg freigibt. Bringe diese Geduld bitte wirklich auf. Erst wenn der Ersthund weggeht, darf der Neue dieses Areal betreten.



Der Ersthund hat mehr Rechte als der Zweithund

Der Ersthund darf den Zweithund sogar anknurren. Schau mal, was in dem Fall passiert. Dreht der Neue sich weg.. oder versucht er sogar sich zu entfernen? Das wäre absolut ok und respektvoll. 
Sollte der Zweithund den Ersten nicht ernst nehmen oder sogar anbellen und irgendwie protestieren… musst du den Neuen korrigieren. Unterstütze deinen Ersthund. Eventuell kannst du dich auch zwischen die Hunde stellen… mit ernstem Blick und einem klaren „Ey“ zum neuen Hund. 


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Der Zweithund ignoriert den Ersten

Zweithund ignoriert den ErsthundEs kann auch passieren, dass die Hunde sich total ignorieren. Du musst deswegen nicht traurig sein. Es kann ein positives Zeichen sein, aber auch die Ruhe vor dem Sturm. Deswegen, achte genau auf die Körpersignale beider Hunde. Solange die Hunde ganz ungezwungen aneinander vorbei gehen oder nebeneinander sind, ist alles ok.

Auch wenn die erste Hundebegegnung gut funktionierte und alles passt, lass die 2 Hunde in den ersten Wochen nicht alleine. Richte auch getrennte Schlafplätze ein. Beobachte BEIDE Hunde und sorge für häufige und lange gemeinsame Spaziergänge in der Natur. Gerne im Freilauf. Das wäre das beste für beide Hunde. Es aktiviert das Rudelgefühl in jedem einzelnen und bringt sie näher zusammen.

Aber was ist, wenn es nicht so glatt läuft?

Worauf solltest du achten? Falls irgendwelche Spuren von Aggression gezeigt werden (Lippe hochziehen, Kamm aufstellen, steifer Gang…), solltest du das unterbinden. Klatsche unerwartet in die Hände oder gib ein klares „Ey“ von dir. Das reicht oft. Beobachte die Hunde sehr genau, um im Ernstfall eingreifen zu können.

Sollte dein Ersthund aggressiv reagieren, musst du ihn in seine Schranken weisen. In deinem Haus gibt es keine Aggressionen. Du verlangst Harmonie im Rudel. Beobachte die Hunde besser, um zu sehen, warum Aggressionen aufkommen und wer wirklich anfängt! Es kann sein, dass der Zweithund auf seine Art stänkert … eine respektlose Körperhaltung einnimmt… oder provozierend dreinschaut! Und der Ersthund weist ihn nur zurecht. Die Hunde können winzige Signale austauschen, die uns Menschen meist gar nicht auffallen.

Falls der Zweithund den Ersten ständig provoziert und ihn nicht ernst nimmt, musst du deinen Ersthund unterstützen und den neuen Schnösel zurechtweisen! Auch wenn es ein Welpe ist, ein kranker Hund oder ein Tierschutz-Hund! Wahre immer die Hierarchie der Hunde!

Wenn du Glück hast wird die Rangordnung von beiden Hunden von Anfang an eingehalten. Dann geht dein Traum vom entspannten Rudelleben in einem Mehr-Hunde-Haushalt sofort in Erfüllung. Ich wünsche dir das von ganzem Herzen. Mehr dazu findest du hier in meinem Video, eine life-Beratung zum Thema den Zweithund mitbringen und mit dem Ersthund zusammenführen.

 

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Antje HebelAntje Hebel

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